Da ist dem Herrn Kontext der Kontext wohl doch kurzfristig irgendwie entschlüpft.
An einem grauen, nieseligen Abend, von denen wir alle in letzter Zeit etwas mehr als genug hatten, tätigt er seine Einkäufe und die Hallen des Konsums hallen wider von der Verabschiedungsfloskel: "Schönen Abend noch".
Herr Kontext wünscht zwar brav zurück, so gut er kann, aber plötzlich hat er den Glauben an all die schönen Abende verloren, die ihm da an den Hals geschmissen werden. Er selbst, müde und zermürbt von all dem Gewünsche, ist sicher, er wird keinen besonders schönen Abend haben.
Und die professionellen WünscherInnen erst! Wer weiß, was sie alles erwartet? Quengelige Kinder für die Kassiererin, schlimme, schlimme Fernsehprogramme für die Brötchenverkäuferin, Ehestreit für den Getränkefachhandel, Wäschewaschen nach 10 Stunden im Chinarestaurant? Da ist alles drin. Warum tun sie das also?
Sie tun es, weil sie die abgewetzten Fäden der Gesellschaft zusammenhalten. Individuell mag das Ende eines Nieseltages nicht immer höchsten Ansprüchen genügen, aber kollektiv bleiben wir sicher, dass schöne Abende möglich sind.
Die Ironie an der Sache? Es war Herr Kontext, der Oberamtsfrau nommh abgewöhnt hat, sich zu ärgern, wenn man ihr ein ein schönes Wochenende wünschte, obwohl sie Samstagnacht in den Katakomben des Amts für Affirmation zubringen durfte.
Montag, 30. Juli 2007
Schöne Abendwelt
Eingestellt von nommh um 09:57
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