Samstag, 30. Januar 2010

Genmanipulation Nein Danke

Greenpeace Hamburg hat heute bis 14 Uhr eine Unterschriftsaktion gegen Gentechnik auf deutschen Äckern durchgeführt. In 44 weiteren Städten gab es ebenfalls Aktionen zu diesem Thema. Und ich war nicht da! Aber ich habe mein Briefchen an Frau Aigner längst via Campact geschickt.
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Auf der Hamburger Greenpeace Seite heißt es:

„Auf Drängen der FDP will die Bundesregierung den Anbau genmanipulierter Pflanzen gegen den Willen der Bevölkerung durchsetzen“, sagt Anke Brenken, Gentechnik-Ansprechpartnerin von Greenpeace Hamburg. „Aigner und Röttgen müssen das als zuständige Minister verhindern. Sie müssen die Belange der Verbraucher und Umwelt vertreten, anstatt sich vor den Karren der FDP und der Gentechnik-Branche spannen zu lassen. Zudem soll in Brüssel über die Zulassung von zwei neuen Varianten von Gen-Maisentschieden werden. Die Bundesregierung wird vermutlich auch diese Zulassungenunterstützen. Sie steht auch nicht hinter dem bestehenden Anbauverbot für Gen-Mais, obwohl sich an den von Ministerin Aigner festgestellten Umweltrisiken nichts geändert hat.
Immerhin sind laut einer für Greenpeace durchgeführten Emnid-Umfrage 79% für die Aufrechterhaltung des Verbots von Gen-Mais und 77% wollen auch die Gen-Kartoffel Amflora nicht auf den Feldern sehen. Ob es allerdings genügt, wenn Aigner und Röttgen in Brüssel nein zu diesen transgenen Pflanzen sagen, kann ich nicht beurteilen. Ist das nicht Sache des EU-Parlaments? Dann müssen wir noch viele Briefe an Abgeordnete schreiben.

Indien kämpft weiter gegen die transgene Aubergine. Die Zeitung The Hindu erwähnt die Vielzahl der Organisationen, die sich dem Fastentag gegen die Monsanto-Aubergine angeschlossen haben.

The All India Kissan Sabha, AIYF, Gandhi Smaraka Nidhi, Kerala Shastra Sahitya Parishad, Kerala Swathanthra Matsya Thozhilali Federation, Jaiva Karshaka Samithi, AIPSO, Progressive Forum, PUCL, KSSF, Swadeshi Jagran Manch, Solidarity Students Movement, Thanal, Abhaya, SEWA, SAKHI, OEOL, Kerala Mahila Samakhya Society, Kerala Sthree Vedi, Zero Waste Centre, Chilla are among the organisations that are joining the fast.
Die landesweiten Anhörungen zu btbrinjal sind abgeschlossen und der Umweltminister will demnächst eine Entscheidung fällen. Die Landesminister diverser indischer Bundesstaaten haben ihn darauf hingewiesen, dass es bislang noch keine Tests gibt, die die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Aubergine nachweisen.

Transgene Pflanzen sind natürlich nicht nur in Indien und Deutschland ein Problem. In den USA hat das Landwirtschaftministerium Feldversuche mit transgenen Eucalyptusbäumen freigegeben. Die Eucalyptusbäume sind genetisch manipuliert worden, um gegen Kälte toleranter zu sein. Sie sollen in Kalifornien getestet werden. Eucalyptusbäume sind beliebt für die "Bio"-Ethanol-Herstellung. Sie brennen aber auch so gut wie Sprit. Mehr Informationen hier (englisch).

Was hat die Bundesaffirmationsaffirmationsagentur mit dem Protest gegen genmanipulierte Nutzpflanzen zu schaffen, könnte man sich fragen. Beim Thema Genmanipulation geht es darum, die Vielfalt vor Monokulturen zu retten.
Biodiversität steht an erster Stelle. Aber es geht auch um Soziodiversität, denn von seltenen Ausnahmen abgesehen ist für Genmanipulationen ein kleines, aber feines Oligopol von Chemiegiganten zuständig - selbst in China... Wenn es darum geht die ungheuerliche Konzentration im globalen Saathandel zu veranschaulichen, hilft nur ein Bild.

Obwohl zwei oder drei noch besser wären. Und bei Phil Howard findet man sie. Er unterrichtet das Nahrungssystem von der Krume bis zum Teller.

Freitag, 22. Januar 2010

Wer will die Welt Retten, wenn man Tetris spielen kann?

Ich dachte ja, ich könnte so eingermaßen Tetris spielen, aber First-Person-Tetris hat mich eines besseren belehrt. Doch wenn man sich darauf einlässt, sollte man sich den Gefallen tun und es auch in 'night mode' spielen.

via Kottke

Und für wen das jetzt alles zuviel war, der kann sich auf Silent Listening Eisgesänge anhören, um wieder etwas Ruhe ins Leben zu bringen. (Ebenfalls via Kottke)

Mittwoch, 20. Januar 2010

Ja zur Biodiversität, zu schmuddeligem Kleinzeugs und zur genfreien Aubergine

Am 21./22. Januar wird im Hauptquartier der Unesco in Paris 2010 feierlich das Jahr der Biodiversität eingeläutet. Das muss auch sein, denn die Vielfalt der Arten sinkt noch immer rapide ab. Und das, obwohl sich in einem Abkommen von 1993 mittlerweile 193 Staaten verpflichteten, diesem Trend entgegenzuwirken. Dabei geht es nicht darum, dass diese 'Landschaft'


für weniger schön gehalten werden könnte als etwa diese:

Es geht auch nicht darum, einzelne gefährdete Tierarten in Reservaten auszuwildern, obwohl das natürlich ein Anfang ist. Doch mehr und mehr sehen die Biologen, dass es darum geht herauszufinden, wie die Natur Lebensräume im Gleichgewicht hält. Dazu genügt es nicht, die blaue Blume anzustarren. Nein, dazu muss man auch schmuddeliges Kleinzeugs im Erdreich ("grotty little things in the soil") untersuchen. Das jedenfalls sagte Professor Lord Robert May der BBC (englisch) zum Thema Biodiversität.
Schlecht, ganz schlecht, für die Artenvielfalt ist es dagegen, indischen Bauern eine genveränderte Aubergine (brinjal) andrehen zu wollen. Denn mit der transgenen Saat kommen immer auch petrochemisch hergestellte Dünger und Pestizide. Und die machen dem 'schmuddeligen Kleinzeugs im Erdreich' den Garaus. Und nun sollen in Indien transgene Auberginen zugelassen werden. Doch die indischen Auberginen-Bauern haben - hoffentlich - noch Glück im Unglück. Denn obwohl die Behörde zur Zulassung von Gentechnik (GEAC) "hauptsächlich den Interessen der Gentech-Industrie dient", hat das oberste indische Gericht seit 2006 sämtliche Neuzulassungen von gentechnisch verändertem Saatgut ausgesetzt. Um die Stimmung in der Bevölkerung und unter den betroffenen Bauern auszuloten hält nun der indische Umweltminister Anhörungen zu dem Thema ab. Die Stimmung ist gereizt:

Die Bauern befürchten, es könnte ihnen so gehen wie den indischen Baumwollbauern, die sich auf die Hochglanzversprechen der Saatgutfirma Mahyco, einer Tocher von Monsanto, eingelassen haben und dann zu Tausenden Selbstmord begingen, weil die hohen Folgekosten der Gentechnologie sie in eine Schuldenfalle stürzten (Heise).
Mit Einführung der transgenen Aubergine wäre aber auch die Vielfalt der bislang angebauten Arten in Gefahr.
Bis zu 2.500 Auberginensorten werden in Indien angebaut und das soll auch so bleiben. Um zu zeigen, wie ernst es ihnen mit ihrer Ablehnung der transgenen Aubergine ist, rufen sie zu einem Nationalen Fastentag auf. Der 30. Januar ist nicht nur der letzte Tag der Landesweiten Anhörungen, sondern auch der 62. Todestag Gandhis - das erinnert daran, dass beharrlicher Protest etwas bewirken kann. Wer den Fastentag aus der Ferne mitmachen will, kann sich hier registrieren.
Wer sich einem Fastentag im Januar nicht gewachsen fühlt, kann sich von den indischen Protesten gegen transgenes Einerlei inspieren lassen und via Campact an Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner appellieren, Deutschland Gentech-frei zu halten. Das geht blitzschnell und kostet kaum Zeit und Mühe.
Der Nordbalkon der Bundesaffirmationsagentur, mitten in der Stadt und mit einem Mikroklima, das maßgeblich von Moos und Läusen bestimmt wird, eignet sich nicht für den Maisanbau. Doch wer ein Fleckchen Garten übrig hat, kann Bantam-Öko-Mais anbauen. Denn als Ökomais-Bauer ist man berechtigt zu erfahren, wo Gen-Mais angebaut wird und kann auf die Einhaltung von Mindestabständen dringen.
Es gibt wahrhaftig genug gute Gründe (englisch), gegen den Anbau transgener Pflanzen zu sein, aber im Jahr der Biodiversität reicht auch dieser: Gentech-Pflanzen und Biodiversität sind unvereinbar, und sei es auch 'nur' die Vielfalt des schmuddeligen Kleinzeugs in der Erde.

Sonntag, 17. Januar 2010

Lieber im Bett bleiben

Ich war mal wieder im Internetz unterwegs. Wichtig, wichtig, die Welt muss gerettet werden. Sie kam wie es kommen musste - die perfekte Ablenkung.



Gefunden habe ich sie hier

Samstag, 9. Januar 2010

Bildergeschichten

Da ist einmal die wundervolle koloniale Entwicklung 5 europäischer Seemächte in den letzten 200 Jahren:

Visualizing empires decline from Pedro M Cruz on Vimeo.

Erstellt von Pedro M. Cruz.

Ich bin auf dem wundervollen aeiou-blog (französisch) darauf gestoßen, aber eine so traumhafte Visualisierung hat natürlich ein breites Echo gefunden. In den Kommentaren auf dem Spreeblick bin ich dann auf die Ausbreitung der großen Weltreligionen gestolpert.




Die sind hier zu finden.

Ich will mehr! Und wenn ich es finde, landet es hier.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Die Politkartoffeln




Die Graphik ist nicht wirklich der Brüllwitz, aber lustig genug im Vergleich zu den traurigen Bizarrerien in der Welt der transgenen Kartoffeln. Die weniger spaßigen Aspekte lassen sich hier nachlesen.

Montag, 4. Januar 2010

Fischmatrix

Auf der Suche nach einer bequemen und schnellen Methode die Welt vor sich selbst zu retten stolperte ich über diese Fische. Auch schön