Dienstag, 31. Juli 2007

Aeiou - Affirmation auf Französisch

Auf Aeiou gibt es immer was zu sehen. Selbst wenn in Frankreich Wahlkampf ist oder die Pariser Vorstädte brennen.

Kürzlich zum Beispiel diese Karte der Verbreitung des Homo Sapiens auf unserem Planeten von der Bradshaw Foundation.



Wunderbar zu sehen, wie lange sich alles Leben in Afrika abgespielt hat.

Und wunderbar, all dies und mehr auf Aeiou zu finden. Deshalb landet das Blog da, wo es hingehört: in der interwebweiten Affirmation.

Montag, 30. Juli 2007

Schöne Abendwelt

Da ist dem Herrn Kontext der Kontext wohl doch kurzfristig irgendwie entschlüpft.

An einem grauen, nieseligen Abend, von denen wir alle in letzter Zeit etwas mehr als genug hatten, tätigt er seine Einkäufe und die Hallen des Konsums hallen wider von der Verabschiedungsfloskel: "Schönen Abend noch".

Herr Kontext wünscht zwar brav zurück, so gut er kann, aber plötzlich hat er den Glauben an all die schönen Abende verloren, die ihm da an den Hals geschmissen werden. Er selbst, müde und zermürbt von all dem Gewünsche, ist sicher, er wird keinen besonders schönen Abend haben.

Und die professionellen WünscherInnen erst! Wer weiß, was sie alles erwartet? Quengelige Kinder für die Kassiererin, schlimme, schlimme Fernsehprogramme für die Brötchenverkäuferin, Ehestreit für den Getränkefachhandel, Wäschewaschen nach 10 Stunden im Chinarestaurant? Da ist alles drin. Warum tun sie das also?

Sie tun es, weil sie die abgewetzten Fäden der Gesellschaft zusammenhalten. Individuell mag das Ende eines Nieseltages nicht immer höchsten Ansprüchen genügen, aber kollektiv bleiben wir sicher, dass schöne Abende möglich sind.

Die Ironie an der Sache? Es war Herr Kontext, der Oberamtsfrau nommh abgewöhnt hat, sich zu ärgern, wenn man ihr ein ein schönes Wochenende wünschte, obwohl sie Samstagnacht in den Katakomben des Amts für Affirmation zubringen durfte.

Sonntag, 29. Juli 2007

Fußball-Schüsse

Wieder gab es Anschläge in Bagdad. Wieder fielen Schüsse. Vom Himmel. Und ganz langsame. Auf dem Rasen. Die Extremisten konnten nicht zulassen, dass Irak in Freudentaumel ausbricht, weil die Nationalmannschaft ins Finale des Asien-Cups eingezogen war (n-tv). Freude ist schlecht für Gewalt. Ganz schlecht. Das war am 25. Juli. Aber die Extremisten haben sich zu früh gegrämt. Heute hat Irak beim Endspiel in Jakarta gegen Saudi-Arabien gewonnen. Und was für ein Sieg. Die bloße Existenz dieser Nationalmannschaft ist ein Sieg, denn darin spielen Sunnis, Schiiten und Kurden. Bis jetzt hat der Jubel gesiegt, von Anschlägen gegen die glückseligen Fans ist (noch) keine Rede, die Nation ist geeint im Fußballstolz (bbc).

Hier in der Bundesaffirmationsagentur sind wir nicht so wild auf Fußball. Wir sagen zum Abschied leise Namaste, fahren ökologisch korrekt Fahrrad und gönnen uns ab und ein wenig Körperertüchtigung nach Joseph Pilates. Aber wir können uns noch gut an die Deutschland-Wimpelchen an Autos erinnern, die während der letzten Fußballweltmeisterschaft im Straßenbild so gute Laune verbreiteten, dass sogar ein satter Aufschwung drin war.

Mit Fug und Recht ist Fußball-(National)-Stolz daher in den Katalog der amtlichen Affirmationsmittel aufgenommen. Bei der nächsten Fußballweltmeisterschaft also kräftig für Irak jubeln. Dann fehlt nur noch die irakische Mannschaft in der Weltmeisterschaft der Frauen...