Sonntag, 5. August 2007

Das Platin liegt auf der Straße

Das ist die gute Nachricht. Dabei ist auch nicht die Rede von märchenhaften Städten in fernen Galaxien, sondern von Städten in hochentwickelten Ländern. Denn dort pusten Katalysatoren winzigste Mengen Platin aus dem Auspuff.


Hazel Prichard kümmert sich um den nicht ganz so guten Aspekt der Nachricht: Das Platin auf der Straße ist extrem schwach konzentriert. Zwar nutzt Prichard gern auch Handfeger und Schaufel, aber sie ist eben Wissenschaftlerin und nimmt lediglich Proben. Wenn es geregnet hat, findet sie auch mal den Uferschlamm von Flüssen interessant. Sie hat schon ein paar beachtliche Dreckhaufen zusammengesammelt.


Wie daraus Platin gewonnen werden soll, fragt sich Lynne Macaskie. Sie interessiert sich für Platin, weil es auch zur Herstellung von Wasserstoff für Brennstoffzellen benötigt wird. Sie ist die Wissenschaftlerin: Wie sie ihren Zoo (harmloser) e.coli-Bakterien dazu bringt, aus Lebensmittelabfällen Wasserstoff zu machen bzw. das Platin aus Prichards Straßenmüll zu klauben, soll gern ihr Geheimnis bleiben.

Warum das wunderbare Wissenschaftsprogramm Material World der BBC erst im Juli 2007 auf dieses 2005 abgeschlossene Forschungsprojekt aufmerksam macht, konnte die Bundesaffirmationsagentur nicht ermitteln, aber der Gedanke an Platin auf der Straße beflügelt Oberamtsfrau nommh ungemein.