Mittwoch, 10. Februar 2010

Vorbild Indien

Zu massiv waren die Proteste, zu schlecht die Freilandversuche der Bt Aubergine (sie sollen nur den Ertrag gestestet haben, nicht aber die Sicherheit).

Nun hat der indische Umweltminister Jairam Ramesh ein Moratorium für den Anbau der transgenen Aubergine verhängt, bis auch die Sicherheit der Aubergine getestet ist.

Eine Zusammenfassung der Thematik findet sich hier.

Bilder von Siegesfeiern scheint es nicht zu geben.

Nun müssen wir nach Indien pilgern, um uns beibringen zu lassen, wie man einen so effektvollen Protest organisiert, der die Hoffnung schürt, dass das immer zarte Pflänzchen Demokratie nicht von Lobbyisten zubetoniert wird.

Samstag, 30. Januar 2010

Genmanipulation Nein Danke

Greenpeace Hamburg hat heute bis 14 Uhr eine Unterschriftsaktion gegen Gentechnik auf deutschen Äckern durchgeführt. In 44 weiteren Städten gab es ebenfalls Aktionen zu diesem Thema. Und ich war nicht da! Aber ich habe mein Briefchen an Frau Aigner längst via Campact geschickt.
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Auf der Hamburger Greenpeace Seite heißt es:

„Auf Drängen der FDP will die Bundesregierung den Anbau genmanipulierter Pflanzen gegen den Willen der Bevölkerung durchsetzen“, sagt Anke Brenken, Gentechnik-Ansprechpartnerin von Greenpeace Hamburg. „Aigner und Röttgen müssen das als zuständige Minister verhindern. Sie müssen die Belange der Verbraucher und Umwelt vertreten, anstatt sich vor den Karren der FDP und der Gentechnik-Branche spannen zu lassen. Zudem soll in Brüssel über die Zulassung von zwei neuen Varianten von Gen-Maisentschieden werden. Die Bundesregierung wird vermutlich auch diese Zulassungenunterstützen. Sie steht auch nicht hinter dem bestehenden Anbauverbot für Gen-Mais, obwohl sich an den von Ministerin Aigner festgestellten Umweltrisiken nichts geändert hat.
Immerhin sind laut einer für Greenpeace durchgeführten Emnid-Umfrage 79% für die Aufrechterhaltung des Verbots von Gen-Mais und 77% wollen auch die Gen-Kartoffel Amflora nicht auf den Feldern sehen. Ob es allerdings genügt, wenn Aigner und Röttgen in Brüssel nein zu diesen transgenen Pflanzen sagen, kann ich nicht beurteilen. Ist das nicht Sache des EU-Parlaments? Dann müssen wir noch viele Briefe an Abgeordnete schreiben.

Indien kämpft weiter gegen die transgene Aubergine. Die Zeitung The Hindu erwähnt die Vielzahl der Organisationen, die sich dem Fastentag gegen die Monsanto-Aubergine angeschlossen haben.

The All India Kissan Sabha, AIYF, Gandhi Smaraka Nidhi, Kerala Shastra Sahitya Parishad, Kerala Swathanthra Matsya Thozhilali Federation, Jaiva Karshaka Samithi, AIPSO, Progressive Forum, PUCL, KSSF, Swadeshi Jagran Manch, Solidarity Students Movement, Thanal, Abhaya, SEWA, SAKHI, OEOL, Kerala Mahila Samakhya Society, Kerala Sthree Vedi, Zero Waste Centre, Chilla are among the organisations that are joining the fast.
Die landesweiten Anhörungen zu btbrinjal sind abgeschlossen und der Umweltminister will demnächst eine Entscheidung fällen. Die Landesminister diverser indischer Bundesstaaten haben ihn darauf hingewiesen, dass es bislang noch keine Tests gibt, die die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Aubergine nachweisen.

Transgene Pflanzen sind natürlich nicht nur in Indien und Deutschland ein Problem. In den USA hat das Landwirtschaftministerium Feldversuche mit transgenen Eucalyptusbäumen freigegeben. Die Eucalyptusbäume sind genetisch manipuliert worden, um gegen Kälte toleranter zu sein. Sie sollen in Kalifornien getestet werden. Eucalyptusbäume sind beliebt für die "Bio"-Ethanol-Herstellung. Sie brennen aber auch so gut wie Sprit. Mehr Informationen hier (englisch).

Was hat die Bundesaffirmationsaffirmationsagentur mit dem Protest gegen genmanipulierte Nutzpflanzen zu schaffen, könnte man sich fragen. Beim Thema Genmanipulation geht es darum, die Vielfalt vor Monokulturen zu retten.
Biodiversität steht an erster Stelle. Aber es geht auch um Soziodiversität, denn von seltenen Ausnahmen abgesehen ist für Genmanipulationen ein kleines, aber feines Oligopol von Chemiegiganten zuständig - selbst in China... Wenn es darum geht die ungheuerliche Konzentration im globalen Saathandel zu veranschaulichen, hilft nur ein Bild.

Obwohl zwei oder drei noch besser wären. Und bei Phil Howard findet man sie. Er unterrichtet das Nahrungssystem von der Krume bis zum Teller.

Freitag, 22. Januar 2010

Wer will die Welt Retten, wenn man Tetris spielen kann?

Ich dachte ja, ich könnte so eingermaßen Tetris spielen, aber First-Person-Tetris hat mich eines besseren belehrt. Doch wenn man sich darauf einlässt, sollte man sich den Gefallen tun und es auch in 'night mode' spielen.

via Kottke

Und für wen das jetzt alles zuviel war, der kann sich auf Silent Listening Eisgesänge anhören, um wieder etwas Ruhe ins Leben zu bringen. (Ebenfalls via Kottke)

Mittwoch, 20. Januar 2010

Ja zur Biodiversität, zu schmuddeligem Kleinzeugs und zur genfreien Aubergine

Am 21./22. Januar wird im Hauptquartier der Unesco in Paris 2010 feierlich das Jahr der Biodiversität eingeläutet. Das muss auch sein, denn die Vielfalt der Arten sinkt noch immer rapide ab. Und das, obwohl sich in einem Abkommen von 1993 mittlerweile 193 Staaten verpflichteten, diesem Trend entgegenzuwirken. Dabei geht es nicht darum, dass diese 'Landschaft'


für weniger schön gehalten werden könnte als etwa diese:

Es geht auch nicht darum, einzelne gefährdete Tierarten in Reservaten auszuwildern, obwohl das natürlich ein Anfang ist. Doch mehr und mehr sehen die Biologen, dass es darum geht herauszufinden, wie die Natur Lebensräume im Gleichgewicht hält. Dazu genügt es nicht, die blaue Blume anzustarren. Nein, dazu muss man auch schmuddeliges Kleinzeugs im Erdreich ("grotty little things in the soil") untersuchen. Das jedenfalls sagte Professor Lord Robert May der BBC (englisch) zum Thema Biodiversität.
Schlecht, ganz schlecht, für die Artenvielfalt ist es dagegen, indischen Bauern eine genveränderte Aubergine (brinjal) andrehen zu wollen. Denn mit der transgenen Saat kommen immer auch petrochemisch hergestellte Dünger und Pestizide. Und die machen dem 'schmuddeligen Kleinzeugs im Erdreich' den Garaus. Und nun sollen in Indien transgene Auberginen zugelassen werden. Doch die indischen Auberginen-Bauern haben - hoffentlich - noch Glück im Unglück. Denn obwohl die Behörde zur Zulassung von Gentechnik (GEAC) "hauptsächlich den Interessen der Gentech-Industrie dient", hat das oberste indische Gericht seit 2006 sämtliche Neuzulassungen von gentechnisch verändertem Saatgut ausgesetzt. Um die Stimmung in der Bevölkerung und unter den betroffenen Bauern auszuloten hält nun der indische Umweltminister Anhörungen zu dem Thema ab. Die Stimmung ist gereizt:

Die Bauern befürchten, es könnte ihnen so gehen wie den indischen Baumwollbauern, die sich auf die Hochglanzversprechen der Saatgutfirma Mahyco, einer Tocher von Monsanto, eingelassen haben und dann zu Tausenden Selbstmord begingen, weil die hohen Folgekosten der Gentechnologie sie in eine Schuldenfalle stürzten (Heise).
Mit Einführung der transgenen Aubergine wäre aber auch die Vielfalt der bislang angebauten Arten in Gefahr.
Bis zu 2.500 Auberginensorten werden in Indien angebaut und das soll auch so bleiben. Um zu zeigen, wie ernst es ihnen mit ihrer Ablehnung der transgenen Aubergine ist, rufen sie zu einem Nationalen Fastentag auf. Der 30. Januar ist nicht nur der letzte Tag der Landesweiten Anhörungen, sondern auch der 62. Todestag Gandhis - das erinnert daran, dass beharrlicher Protest etwas bewirken kann. Wer den Fastentag aus der Ferne mitmachen will, kann sich hier registrieren.
Wer sich einem Fastentag im Januar nicht gewachsen fühlt, kann sich von den indischen Protesten gegen transgenes Einerlei inspieren lassen und via Campact an Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner appellieren, Deutschland Gentech-frei zu halten. Das geht blitzschnell und kostet kaum Zeit und Mühe.
Der Nordbalkon der Bundesaffirmationsagentur, mitten in der Stadt und mit einem Mikroklima, das maßgeblich von Moos und Läusen bestimmt wird, eignet sich nicht für den Maisanbau. Doch wer ein Fleckchen Garten übrig hat, kann Bantam-Öko-Mais anbauen. Denn als Ökomais-Bauer ist man berechtigt zu erfahren, wo Gen-Mais angebaut wird und kann auf die Einhaltung von Mindestabständen dringen.
Es gibt wahrhaftig genug gute Gründe (englisch), gegen den Anbau transgener Pflanzen zu sein, aber im Jahr der Biodiversität reicht auch dieser: Gentech-Pflanzen und Biodiversität sind unvereinbar, und sei es auch 'nur' die Vielfalt des schmuddeligen Kleinzeugs in der Erde.

Sonntag, 17. Januar 2010

Lieber im Bett bleiben

Ich war mal wieder im Internetz unterwegs. Wichtig, wichtig, die Welt muss gerettet werden. Sie kam wie es kommen musste - die perfekte Ablenkung.



Gefunden habe ich sie hier

Samstag, 9. Januar 2010

Bildergeschichten

Da ist einmal die wundervolle koloniale Entwicklung 5 europäischer Seemächte in den letzten 200 Jahren:

Visualizing empires decline from Pedro M Cruz on Vimeo.

Erstellt von Pedro M. Cruz.

Ich bin auf dem wundervollen aeiou-blog (französisch) darauf gestoßen, aber eine so traumhafte Visualisierung hat natürlich ein breites Echo gefunden. In den Kommentaren auf dem Spreeblick bin ich dann auf die Ausbreitung der großen Weltreligionen gestolpert.




Die sind hier zu finden.

Ich will mehr! Und wenn ich es finde, landet es hier.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Die Politkartoffeln




Die Graphik ist nicht wirklich der Brüllwitz, aber lustig genug im Vergleich zu den traurigen Bizarrerien in der Welt der transgenen Kartoffeln. Die weniger spaßigen Aspekte lassen sich hier nachlesen.

Montag, 4. Januar 2010

Fischmatrix

Auf der Suche nach einer bequemen und schnellen Methode die Welt vor sich selbst zu retten stolperte ich über diese Fische. Auch schön

Dienstag, 4. November 2008

Links / Rechts



So schön kann stricken sein

Mittwoch, 23. April 2008

Es gibt kein zweites Leben Second Life

Egal, wo in Second Life ich mich herumtummle, überall wuchern Klischees, Stereotypen und viel zu lange Beine. Nehmen wir nur die so genannten Posenbälle. Man klickt sie an und der eigene Avatar folgt einem Script. In Discotheken und "romantischen" Ecken findet man oft zwei dieser Bälle dicht beieinander - einen blauen und einen pinken. Die Gender-Stereotypen dieser Posen könnten komisch sein, wenn sie nicht so traurig wären:

.

Die "Frau" anhimmelnd, der "Mann" ausladend. Die Welt ist heil.

Natürlich stellen sich weitere Fragen. Auch Schwerkraft wäre in Second Life nicht unbedingt notwendig. Die meisten Häuser stehen aber auf dem virtuellen Boden. Und die meisten Bewohner von Second Life sehen aus wie im 1. Leben, nur schlanker, größer und langbeiniger. Auf die Spitze getrieben hat es dieser Film:



Der Film zeigt eine virtuelle Jeansfabrik. Das Projekt spielt damit, dass es in Asien tatsächlich sweatshops gibt, in denen ArbeiterInnen für ein Gehalt virtuelle Güter in virtuellen Spielen erwirtschaften, die in der in der realen Welt für reales Geld verkauft werden. Diese Industrie wird goldfarming genannt. Der Film spielt aber nebenbei mit der Phantasielosigkeit, die sich in Second Life oft beobachten lässt und führt sie ad absurdum. Ein Interview mit den MacherInnen gibt es bei Salon. Und wer die Fabrik besichtigen will, kann das hier tun (allerdings nur mit einem account bei SecondLife). Die Projektseite für DoubleHappiness-Jeans findet sich hier. Für ihre Arbeit erhalten die SecondLife-EinwohnerInnen neben ihrem Hungerlohn (0,98 $ pro Stunde) ein Stück Land. Die meisten bauen sich darauf Häuser, die einem amerikanischen Vorort alle Ehre machen würden...

Warten wir also auf das dritte Leben.

Samstag, 19. April 2008

Revolver statt Schlagbohrer

Die Geschichte müsste eigentlich eine urbane Legende sein. Ist sie aber nicht, denn sie hat sich in der Abgeschiedenheit von Deepwater (Montana) abgespielt. Ronald Long wollte ein Loch in der Wand, um eine Satellitenschüssel auf dem Dach anzubringen. Weil er mit konventionellen Handwerksgeräten nicht weiterkam, griff er zur Waffe und schoss sich den Weg frei zu satellitengestütztem Fernsehgenuss. Nur schade, dass seine Frau vor dem Haus stand. Nach dem Schuss stand sie natürlich nicht mehr.

Die Polizei von Henry County hält den Tod von Patsy Long für einen tragischen Unfall, bleibt noch die Frage, was der Staatsanwalt dazu sagt: Totschlag oder tragischer Unfall?

Und was wird bei all dem affirmiert? Laut From Our Own Correspondent (Radio 4 edition, Sat) die Liebe der Amerikaner zu ihren Waffen. Denn tragischer Unfall hin oder her, mit Waffe fühlt man sich einfach sicherer.

Montag, 18. Februar 2008

Das politische Eselsohr

Die Bundesaffirmationsagentur hat es normalerweise nicht so mit Politik. Meist ist wenig Affirmatives auszumachen. Doch jetzt gibt es das Eselsohr - zu bewundern rechts oben auf der Seite. Ein Zufallsfund im Chaos-Net.

Leider ist es jetzt viel zu spät, sich an der Massenverfassungsbeschwerde gegen die Vorratsdatenspeicherung zu beteiligen. Es bleibt spannend.

Wer sich in der Zwischenzeit an das zu erwartende Lebensgefühl gewöhnen will, wenn diese Beschwerde erfolglos bleiben sollte oder wie die Bundesaffirmationsagentur der Ansicht ist, das das Sch...-Eselsohr politische Bewusstseinsbildung geradezu begehrenswert macht, findet es hier.

Mittwoch, 28. November 2007

Die innere Europäerin

Herrlich, diese absurden kleinen blog-Quizze...

Your Inner European is French!

Smart and sophisticated.
You have the best of everything - at least, *you* think so.

Sonntag, 26. August 2007

Kleidglück

Es war ein traumhafter Mantel, flauschig, hellblau, aber sie stand trotzdem im Second Hand Laden, um ihn zu verkaufen. "Ach ja, so hell, so unpraktisch," sagte sie. Mit ihren 50 Euro ging sie aus dem Laden - und mit einem Stich im Herzen. Denn der Mantel war schön, aber ungewöhnlich. In dem Meer schwarzer, brauner, grauer Wintermäntel fühlte sie sich wie in lieblosem Scheinwerferlicht.

Was tun? A Dress A Day lesen, zum Beispiel diesen Eintrag über ein kariertes Kleid, das die Autorin glücklich gemacht hat.

Ziehst Du Dich an, um Schmerz zu vermeiden oder Freude zu bringen? Ich bin überzeugt, dass hinter den Bekleidungsentscheidungen der Leute nur diese beiden Motivationen stecken. Wer sich anzieht, um Schmerz zu vermeiden (ob physischen oder sozialen), reagiert nur. Ihre Textilwahl ist immer GEGEN etwas gerichtet, niemals FÜR etwas und das macht mich wahnsinnig.

Am liebsten würde ich auf diese armen, verlorenen Seelen zugehen, wie eine Kleidungsmissionarin und fragen, "Schwester, hat Dich irgendetwas, das Du trägst froh gemacht? Oder ging es nur darum, Trübsal zu vermeiden?" Wenn man nach Chicago will, kommt man nicht dort an, indem man St. Louis, Cincinnati, Detroit und Milwaukee verlässt. Wenn man nach Chicago will, muss man sich dorthin bewegen. Zu lieben, was man trägt, erreicht man nicht, indem man Kleidung vermeidet, die andere Leute hassen oder kritisieren könnten. Irgendwer wird immer hassen, was Du trägst (und wenn es ein Hosenrock ist, oder ein Juicy Couture Trainingsanzug, bin ich es).

...

Wenn Du nicht sicher bist, ob Du Dich für Freude oder gegen Angst anziehst, hier ist der Test. Stell Dir vor, jemand hat genau dasselbe an wie Du. Wenn Du denkst, "Wow, mit der will ich mich unterhalten, wir haben bestimmt einiges gemeinsam"? Freude. Wenn Du denkst "Oh nein, Mist, die Zicke soll sich bloß vorsehen"? Furcht. Eierleicht.


(Der Eintrag ist eher unneu, das agentureigene Übersetzungsbüro hat eine ganz eigene Zeitrechnung)

Und nach der Dress-A-Day-Therapie kann der hellblaue Mantel mit Stolz getragen werden, die eigene Freude strahlt auf die Umwelt ab und die Bundesaffirmationsagentur kann ein Häkchen an den Punkt 'Gewandgenuss' setzen.

Donnerstag, 9. August 2007

Täglich Yoga

Wegen der bizarren Öffnungs- zeiten der Bundesaffirmations- agentur kann Oberamtsfrau nommh keine Yogakurse besuchen. Sie hat das selbstverständlich bejaht, aber ungern. Jetzt hat sie Yoga Today entdeckt. Hier sind die drei Lehrerinnen, die im Wechsel einen einstündigen Yogakurs anbieten - umsonst!

Mit den Yoga-Today-Kursen stürzt man ins Herz der amerikanischen Affirmationskultur. Gerade in deutschen Köpfen stößt z.B. das weitverbreitete "have a nice day" gern auf Beton. Diesen AffirmationsfeindInnen sei empfohlen, Yoga Today zu meiden. Dort werden nicht nur die schönsten menschlichen Knoten gelehrt, es gibt auch detaillierte Anleitungen zu einem wahren Bejahungsmarathon: Das Selbst, den eigenen Atem, die aktuelle Situation, die verkürzten Muskeln etc.

Frohes Atmen.

Sonntag, 5. August 2007

Diagrammkunst mit soh'm Bart

Lang erwartetes Forschungsergebnis liegt endlich vor: Wie ist das Verhältnis von Glattgesichtigkeit zu Bart in den Vereinten Nationen?





Diese unverzichtbare Studie wurde von Flip Flop Flyin' vorgelegt (via Aeiou. Leider gibt es keine Aussagen über die deutlich als Gelbe Gefahr markierten StaatschefINNEN. Epilieren sie sich auch alle brav?

Das Platin liegt auf der Straße

Das ist die gute Nachricht. Dabei ist auch nicht die Rede von märchenhaften Städten in fernen Galaxien, sondern von Städten in hochentwickelten Ländern. Denn dort pusten Katalysatoren winzigste Mengen Platin aus dem Auspuff.


Hazel Prichard kümmert sich um den nicht ganz so guten Aspekt der Nachricht: Das Platin auf der Straße ist extrem schwach konzentriert. Zwar nutzt Prichard gern auch Handfeger und Schaufel, aber sie ist eben Wissenschaftlerin und nimmt lediglich Proben. Wenn es geregnet hat, findet sie auch mal den Uferschlamm von Flüssen interessant. Sie hat schon ein paar beachtliche Dreckhaufen zusammengesammelt.


Wie daraus Platin gewonnen werden soll, fragt sich Lynne Macaskie. Sie interessiert sich für Platin, weil es auch zur Herstellung von Wasserstoff für Brennstoffzellen benötigt wird. Sie ist die Wissenschaftlerin: Wie sie ihren Zoo (harmloser) e.coli-Bakterien dazu bringt, aus Lebensmittelabfällen Wasserstoff zu machen bzw. das Platin aus Prichards Straßenmüll zu klauben, soll gern ihr Geheimnis bleiben.

Warum das wunderbare Wissenschaftsprogramm Material World der BBC erst im Juli 2007 auf dieses 2005 abgeschlossene Forschungsprojekt aufmerksam macht, konnte die Bundesaffirmationsagentur nicht ermitteln, aber der Gedanke an Platin auf der Straße beflügelt Oberamtsfrau nommh ungemein.

Dienstag, 31. Juli 2007

Aeiou - Affirmation auf Französisch

Auf Aeiou gibt es immer was zu sehen. Selbst wenn in Frankreich Wahlkampf ist oder die Pariser Vorstädte brennen.

Kürzlich zum Beispiel diese Karte der Verbreitung des Homo Sapiens auf unserem Planeten von der Bradshaw Foundation.



Wunderbar zu sehen, wie lange sich alles Leben in Afrika abgespielt hat.

Und wunderbar, all dies und mehr auf Aeiou zu finden. Deshalb landet das Blog da, wo es hingehört: in der interwebweiten Affirmation.

Montag, 30. Juli 2007

Schöne Abendwelt

Da ist dem Herrn Kontext der Kontext wohl doch kurzfristig irgendwie entschlüpft.

An einem grauen, nieseligen Abend, von denen wir alle in letzter Zeit etwas mehr als genug hatten, tätigt er seine Einkäufe und die Hallen des Konsums hallen wider von der Verabschiedungsfloskel: "Schönen Abend noch".

Herr Kontext wünscht zwar brav zurück, so gut er kann, aber plötzlich hat er den Glauben an all die schönen Abende verloren, die ihm da an den Hals geschmissen werden. Er selbst, müde und zermürbt von all dem Gewünsche, ist sicher, er wird keinen besonders schönen Abend haben.

Und die professionellen WünscherInnen erst! Wer weiß, was sie alles erwartet? Quengelige Kinder für die Kassiererin, schlimme, schlimme Fernsehprogramme für die Brötchenverkäuferin, Ehestreit für den Getränkefachhandel, Wäschewaschen nach 10 Stunden im Chinarestaurant? Da ist alles drin. Warum tun sie das also?

Sie tun es, weil sie die abgewetzten Fäden der Gesellschaft zusammenhalten. Individuell mag das Ende eines Nieseltages nicht immer höchsten Ansprüchen genügen, aber kollektiv bleiben wir sicher, dass schöne Abende möglich sind.

Die Ironie an der Sache? Es war Herr Kontext, der Oberamtsfrau nommh abgewöhnt hat, sich zu ärgern, wenn man ihr ein ein schönes Wochenende wünschte, obwohl sie Samstagnacht in den Katakomben des Amts für Affirmation zubringen durfte.

Sonntag, 29. Juli 2007

Fußball-Schüsse

Wieder gab es Anschläge in Bagdad. Wieder fielen Schüsse. Vom Himmel. Und ganz langsame. Auf dem Rasen. Die Extremisten konnten nicht zulassen, dass Irak in Freudentaumel ausbricht, weil die Nationalmannschaft ins Finale des Asien-Cups eingezogen war (n-tv). Freude ist schlecht für Gewalt. Ganz schlecht. Das war am 25. Juli. Aber die Extremisten haben sich zu früh gegrämt. Heute hat Irak beim Endspiel in Jakarta gegen Saudi-Arabien gewonnen. Und was für ein Sieg. Die bloße Existenz dieser Nationalmannschaft ist ein Sieg, denn darin spielen Sunnis, Schiiten und Kurden. Bis jetzt hat der Jubel gesiegt, von Anschlägen gegen die glückseligen Fans ist (noch) keine Rede, die Nation ist geeint im Fußballstolz (bbc).

Hier in der Bundesaffirmationsagentur sind wir nicht so wild auf Fußball. Wir sagen zum Abschied leise Namaste, fahren ökologisch korrekt Fahrrad und gönnen uns ab und ein wenig Körperertüchtigung nach Joseph Pilates. Aber wir können uns noch gut an die Deutschland-Wimpelchen an Autos erinnern, die während der letzten Fußballweltmeisterschaft im Straßenbild so gute Laune verbreiteten, dass sogar ein satter Aufschwung drin war.

Mit Fug und Recht ist Fußball-(National)-Stolz daher in den Katalog der amtlichen Affirmationsmittel aufgenommen. Bei der nächsten Fußballweltmeisterschaft also kräftig für Irak jubeln. Dann fehlt nur noch die irakische Mannschaft in der Weltmeisterschaft der Frauen...